Museumsbesuche und Stadtspaziergang
Das Linden-Museum in Stuttgart, das viele seiner Objekte aus Afrika, Asien und Amerika kolonialer Eroberung und Herrschaft „verdankt“, schaut nun selbstkritisch auf das eigene Haus und zeigt die spannende Ausstellung „Linden-Museum und Württemberg im Kolonialismus“. Danach betrachten Sie in der Staatsgalerie Gemälde, in denen Exotik-Träume von Künstlern dargestellt sind, wie bei Frauenbildnissen von Gauguin oder Hans Makart, in der bereits Christian von Holst „gewaltsame Kolonialherren-Selbstherrlichkeit“ sah. Auf dem Weg durch die Stadt erfahren wir auch, dass das „Institut für Auslandsbeziehungen“, das heute für internationalen Kulturaustausch steht, im 3. Reich den Rassismus propagierte. Und das heutige Stadtarchiv war die Zentrale der Einkaufsgenossenschaft deutscher Kolonialwarenhändler, kurz EDEKA. Und am Karlsplatz sei an die Worte Kaiser Wilhelms erinnert, als er die Truppen zur Niederschlagung des Boxer-Austandes verabschiedete: „Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht!“
Tagesfahrt